Google for Jobs – wie verändert das Tool das Recruting?

 Google for Jobs – wie verändert das Tool das Recruting?

Seit mittlerweile fast 2 Jahren ist Google for Jobs nun auch in Deutschland verfügbar. Da ohnehin rund 80% der Jobsuchenden ihre Suche bei Google beginnen, war es nur eine Frage der Zeit, bis Google einen eigenen Algorithmus für die Jobsuche entwickelt. Wer jetzt nach einem konkreten Job sucht, sieht in einem hervorgehobenen Kasten die Suchergebnisse von Google for Jobs direkt als erstes in den Suchergebnissen. Dass zahlreiche Unternehmen sich diese besten Plätze sichern möchten, ist naheliegend. Aber wie funktioniert der Algorithmus? Wie schafft man es überhaupt in die Suchergebnisse und kann man die Position beeinflussen? Wir geben einen Überblick über Google for Jobs.

Inhaltsverzeichnis

Diese Funktionien bietet Google for Jobs

Google entwickelt sich immer mehr zu einer universellen Suchmaschine. Nutzer können immer mehr Informationen abfragen, ohne eine neue Seite laden zu müssen – etwa durch die Einbindung von lokalen Suchergebnissen oder die Google Shopping Funktion. Google for Jobs ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Anstatt nach einem Job zu suche und direkt eine Jobbörse wie Stepstone oder Monster zu besuchen, finden Jobsuchende die ersten Stellenangebote direkt ganz oben in den Suchergebnissen. Dabei arbeitet Google for Jobs ähnlich wie Jobsuchmaschinen wie Indeed und Co. Der Crawler durchsucht das Netz nach Stellenanzeigen zu den Begriffen, die die Nutzer suchen. Dabei werden jedoch nicht nur Jobs mit exakt dieser Stellenbezeichnung, sondern auch weitere inhaltlich passende Jobs mit ähnlichen Stellentiteln ausgegeben. Diese Funktion ist besonders für die Branchen nützlich, in denen es keine einheitlichen Stellentitel gibt.

Google for Jobs Ansicht

Klickt ein Nutzer auf einen interessanten Job, wird er nicht auf eine externe Jobbörse weitergeleitet, sondern kann sich direkt in den Suchergebnissen die genaueren Infos zum Job durchlesen. Wer dann überzeugt ist, kann sich sogar direkt über Google for Jobs bewerben. Alternativ kann man sich die Stellenanzeige auch auf anderen Stellenbörsen oder der Karriereseite des Arbeitgebers ansehen, um noch weitere Informationen einzuholen. Wie bei klassischen Jobbörsen können Bewerber auch bei Google for Jobs Filter einstellen, um die Suche zu verfeinern, ihre Suche abspeichern und sich per Mail benachrichtigen lassen, sobald neue Jobs veröffentlicht wurden. Außerdem können Bewerber sich die Bewertungen des Arbeitgebers, die etwa über kununu oder Glassdoor gegeben wurden, direkt in der Jobbox ansehen.

Google for Jobs Ansicht

Gibt es nicht schon genug Stellenbörsen? Warum Google for Jobs?

Viele Arbeitgeber reagieren im ersten Moment mit Resignation, wenn sie von Google for Jobs hören. Gibt es jetzt noch eine große Jobbörse, für die man viel Geld zahlen muss, um überhaupt sichtbar zu werden? An dieser Stelle können wir Sie direkt beruhigen: Google for Jobs ist keine klassische Jobbörse. Stattdessen bietet sie einige Vorteile für Arbeitgeber:

Google for Jobs ist kostenfrei

Google for Jobs ist eine Jobsuchmaschine, über die Sie nicht selbst Anzeigen schalten können. Stattdessen findet der Algorithmus Ihre Stellenanzeigen, die Sie auf anderen Portalen oder auf Ihrer eigenen Karrierewebsite geschaltet haben und listet sie ihn den Suchergebnissen. Google for Jobs ist damit komplett kostenfrei.

Mehr Sichtbarkeit für Ihre Karrierewebsite

Google for Jobs konzentriert sich bei der Stellensuche nicht nur auf die klassischen Jobbörsen. Stattdessen wird das gesamte Netz durchsucht, um alle Jobangebote zu finden, die zur gesuchten Jobbezeichnung passen. So kann jede kleine Karrierewebsite in den Suchergebnissen ausgegeben werden. Durch diese Funktion ist es für Unternehmen umso wichtiger, eine ansprechende Karrierewebsite zu gestalten, um Bewerber direkt abzuholen und ihnen eine positive Candidate Experience zu bieten. 

Gute Algorithmen sorgen für gute Matches

Oft klagen Arbeitgeber über unpassende Bewerbungen, weil die Filtermöglichkeiten für Bewerber auf vielen Portalen entweder zu eingeschränkt sind oder nicht genutzt werden. Oft haben jedoch auch die Arbeitgeber durch unkonkrete Angaben in der Stellenanzeige Schuld an diesem Problem. Google bietet Kandidaten sehr detaillierte Filtermöglichkeiten und verlangt gleichzeitig von Arbeitgebern umfangreiche Angaben zur Stelle, um Bewerbern die Stellen auszuspielen, die am besten zu ihnen passen.

Wie können Stellenanzeigen für Googles Jobfunktion optimiert werden?

Die Jobbox ist für Recruiter quasi kostenlose Werbung – die Box erscheint ganz oben in den Suchergebnissen, noch vor den organischen Ergebnissen. Lediglich Werbeanzeigen schaffen es vor Googles Jobbox. Die Plätze in dieser Box sind also heiß begehrt. Aber wie schafft man es hinein? Und gibt es Möglichkeiten, die Platzierungen zu beeinflussen, wie es mit SEO-Maßnahmen für eine Website möglich ist? Wir erklären, wie Ihre Stellenanzeige es in Googles Jobbox schafft. Denn hier gibt es einige Punkte zu beachten. 

Technisch notwendige Angaben

Um es in die Suchergebnisse von Google for Jobs zu schaffen, müssen Unternehmen ihre Stellenanzeigen im HTML-Format mit sogenannten strukturierten Daten auszeichnen. Möglich sind die Erstellung und Überprüfung des Codes zum Beispiel über schema.org. Die konkreten Anforderungen und alle Möglichkeiten lassen sich auf der Developers-Seite von Google nachlesen. Wir möchten uns auf die wichtigsten Auszeichnungen beschränken.

Zunächst gibt Google vor, dass ausschließlich Stellenanzeigen mit strukturierten Daten im Code versehen werden dürfen – keine Karriereseiten, keine Übersichtsseiten, keine Werbung. Auch eine gesonderte Sitemap ist für jede Stellenanzeige notwendig. Diese muss mindestens einmal täglich aktualisiert werden und einige weitere Anforderungen erfüllen. Die Stellenanzeige im HTML-Format sollte schließlich folgende Parameter enthalten, um optimal gefunden werden zu können:

Verpflichtend:

  • title: Titel des Jobs
  • jobLocation: Einsatzort mit vollständiger Adresse
  • hiringOrganization: Arbeitgeber, der die Stelle ausschreibt
  • description: Stellenbeschreibung
  • datePosted: Datum der Veröffentlichung

Optional, aber empfohlen:

  • employmentType: Art der Stelle – Vollzeit, Teilzeit etc.
  • identifier: Eindeutige Kennzeichnung des Jobs
  • baseSalary: Angaben zum Gehalt
  • validThrough: Ablaufdatum der Stellenanzeige

Sind diese Daten in der richtigen Form vorhanden, steht Ihrer Stellenanzeige bei Google for Jobs nichts mehr im Weg. Hier gilt zudem der Grundsatz: je mehr Informationen in der Stellenanzeige stehen, desto eher schafft sie es in die Jobbox.

SEO für Google for Jobs Stellenanzeigen – ist das möglich?

Wir haben jetzt herausgefunden, wie eine Stellenanzeige es in Googles Jobbox schafft. Besonders, wenn es um weit verbreitete Jobs geht, in deren Branchen der Fachkräftemangel ein Problem darstellt, wünscht man sich allerdings einen der ersten Plätze in den Suchergebnissen, um mehr Bewerber zu erreichen. Aber ist es möglich, Google zu beeinflussen? Etwa so, wie es für eine Website möglich ist? An dieser Stelle müssen wir Sie leider enttäuschen. Bis jetzt gibt es hier weitaus weniger konkrete Angaben als für Websites.

Dennoch scheint es hilfreich zu sein, relevante Keywords für die Stelle in der Stellenanzeige unterzubringen und die üblichen Überschriftenstrukturen aus der klassischen Suchmaschinenoptimierung zu übernehmen. Wie der Algorithmus jedoch konkret funktioniert und nach welchen Kriterien er die ersten Plätze besetzt, ist noch nicht klar. Google selbst gibt an, die relevantesten Ergebnisse zuerst auszuspielen – das gibt Google jedoch auch für sämtliche Websites an. Für die ist mittlerweile bekannt, dass zahlreiche Punkte beeinflusst werden können, um es auf die ersten Plätze in den Suchergebnissen zu schaffen. An dieser Stelle müssen wir also noch auf Tipps von Profis oder ein Statement von Google selbst warten.

Mehr Sichtbarkeit für die großen Stellenbörsen – Kritik an Google for Jobs

Google for Jobs wird von Recruitern und anderen Experten nicht nur gelobt – die Funktion erntet auch Kritik. Wer sich etwas intensiver mit der weltweit größten Suchmaschine auseinandergesetzt hat, wird schnell feststellen, dass Google es geheimnisvoll mag. Bis heute ist der genaue Suchalgorithmus nicht bekannt, außerdem verändert dieser sich immer wieder. Bei Google for Jobs verhält es sich ähnlich. Zwar scheinen klassische SEO-Maßnahmen wie die Verwendung relevanter Keywords für den Job und die Festlegung von Überschriften zumindest keinen negativen Einfluss zu haben, einen sehr konkreten positiven Einfluss jedoch auch nicht. Die Nutzer tappen hier also im Dunkeln und müssen sich voll auf Google verlassen.

An dieser Stelle findet sich noch ein weiterer Kritikpunkt an der Jobfunktion von Google. Die Suchmaschine baut damit ihre Position noch weiter aus, Unternehmen werden noch abhängiger von ihr. Laut Kritikern kann es darauf hinauslaufen, dass Unternehmen ihre gesamte Sichtbarkeit in die Hand eines Anbieters legen müssen – ob es dabei um Stellenanzeigen, um die Webpräsenz oder um Onlineshops geht. Dennoch scheinen besonders die großen Karriereportale wie Xing und LinkedIn durch Google for Jobs keine Sichtbarkeit einzubüßen – ihre Ergebnisse werden besonders häufig weit vorne in den Jobergebnissen ausgespielt. Ob die Karriereportale jedes Unternehmens hier die Möglichkeit haben, weit oben gefunden zu werden, ist unsicher. Bis jetzt scheinen die großen Stellenbörsen nach wie vor die meiste Sichtbarkeit zu generieren.

Schlussendlich scheint Google die Vorgaben für Google for Jobs nicht zu überprüfen. So ist es quasi unbemerkt und ungestraft möglich, kostenfreie Werbeanzeigen zu schalten. Manche Unternehmen tricksen das Tool aus, indem sie ihre eigenen Angebote als Stellenanzeige kennzeichnen. Der Google Algorithmus scheint die Inhalte dieser Stellenanzeigen nicht zu überprüfen, sondern spielt sie aus.

Google for Jobs Ansicht

Fazit: nicht nur auf Google for Jobs verlassen

Google for Jobs wurde von vielen als „der Killer für Jobbörsen“ angepriesen. Viele Arbeitgeber hatten entsprechend die Hoffnung, endlich zu mehr Sichtbarkeit zu gelangen, ohne auf die großen Stellenportale angewiesen zu sein. So stark waren die Veränderungen durch die Einführung von Google for Jobs schließlich nicht. Dennoch bietet das Tool für einen vergleichsweise geringen Aufwand eine kostenfreie Möglichkeit, mehr Sichtbarkeit zu generieren. Wer Google for Jobs verwenden möchte, sollte zudem über ein ansprechendes Karriereportal verfügen, über das Bewerber unkompliziert durch den Bewerbungsprozess geführt werden. Wer nicht mit einem eigenen Karriereportal arbeitet, kann durch Multiposting in den großen Stellenportalen profitieren. Monster, Stepstone und Co. optimieren ihre Stellenanzeigen für Googles Jobbox und landen nicht selten auf den oberen Positionen.

Dennoch kann an dieser Stelle schnell eine teure Abhängigkeit entstehen. Wer kurzfristig Sichtbarkeit für offene Jobs benötigt, ist mit dem Einsatz von großen Stellenbörsen gut beraten. Langfristig ist es jedoch sinnvoll, zusätzlich ein eigenes Karriereportal aufzubauen, um direkt von der Sichtbarkeit durch Google for Jobs zu profitieren. Positiver Nebeneffekt: Sie stärken Ihre Employer Brand und setzen sich mit der Candidate Experience auseinander. Ausschließlich auf Google for Jobs verlassen sollten Sie sich jedoch auch nicht. Dafür ist die Wahrscheinlichkeit, es in die Jobbox zu schaffen, einfach zu gering. Ein gesunder Mix aus Multiposting, dem Einsatz des eigenen Karriereportals und weiteren Maßnahmen wie Recruiting Marketing führt langfristig zum größten Erfolg.

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Ihr Ralph Adrian
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