Schlechte Bewertungen bei kununu und Glassdoor – Wie Sie sie vermeiden können

Schlechte Bewertungen bei kununu und Glassdoor – Wie Sie sie vermeiden können

Bewertungsportale wie kununu und Glassdoor nehmen für Bewerber einen immer höheren Stellenwert bei der Einschätzung eines potenziellen neuen Arbeitgebers ein. Jeder vierte Bewerber checkt laut einer Umfrage von Bitkom die Bewertungen des potenziellen neuen Arbeitgebers. Für Arbeitgeber ist es entsprechend wichtig für die Employer Brand, diese Bewertungen möglichst positiv zu halten. Dafür sind gute Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer und eine positive Candidate Journey für Bewerber ausschlaggebend. Warum Bewertungsportale überhaupt so wichtig sind, wie Sie gute Bewertungen erhalten und die negativen vermeiden können, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Was sind überhaupt kununu und Glassdoor?

Kununu und Glassdoor sind Bewertungsportale für Mitarbeiter und Bewerber. Sie können dort anonym ihren aktuellen, ehemaligen oder potenziellen Arbeitgeber bewerten – hinsichtlich Benefits, Aufgaben, Arbeitsbelastung, Vorgesetztenverhalten, Bewerbungsgesprächen und einigen anderen Punkten. So wird anderen Interessenten die Möglichkeit gegeben, sich Erfahrungen anderer mit diesem Arbeitgeber anzusehen. Genau wie bei Produkt-, Restaurant- oder Hotelbewertungen geht es darum, persönliche Erfahrungsberichte von anderen zu erhalten, die nicht durch das Unternehmen beeinflusst sind.

Kununu wurde 2007 in Wien gegründet und gehört seit 2013 zum Karriereportal Xing. Mittlerweile finden sich dort über 1,5 Millionen Bewertungen zu mehr als 312.000 Arbeitgebern. Damit gilt kununu als größtes und bekanntestes Bewertungsportal für Arbeitgeber im deutschsprachigen Raum. Arbeitgeber können hier eigene Unternehmensprofile anlegen und darüber sowohl positive als auch negative Bewertungen kommentieren und auf Kritik und Verbesserungsvorschläge antworten.

Glassdoor ist ein ursprünglich amerikanisches Portal, das seit 2015 auch im deutschsprachigen Raum verfügbar ist. Glassdoor ist jedoch nicht nur ein Bewertungsportal, sondern gleichzeitig eine der größten Jobbörsen und ein beliebtes Mittel zur Verbesserung der Employer Brand. Suchen Arbeitnehmer einen neuen Job über die Plattform, sehen sie direkt die Bewertungen und teilweise auch Gehaltsangaben dieses Unternehmens. Mittlerweile sind Bewertungen zu über 600.000 Arbeitgebern weltweit auf der Plattform verfügbar.

Darum sollten Sie Bewertungsportale ernst nehmen

Viele Unternehmen glauben noch, dass Bewertungen über Portale wie kununu und Glassdoor ohnehin nicht wahrgenommen werden. Die Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache – denn mindestens jeder vierte Bewerber checkt die Kritik und Bewertungen des potenziellen Arbeitgebers im Netz, die Tendenz ist steigend. Besonders die jungen Generationen wie die Generationen Y und Z legen Wert auf die Reputation ihres Arbeitgebers. Schlechte Arbeitsbedingungen sind für viele junge Talente ein Ausschlusskriterium. Grundsätzlich können sie sich diese Einstellung auch erlauben. Denn der War for Talents ist in vollem Gange.

Die Bewertungen auf Portalen wie kununu und Glassdoor sind für Unternehmen also aus den gleichen Gründen wichtig wie Bewertungen für Onlineshops, Hotels und Restaurants wichtig sind.

Die Bewertungen auf Portalen wie kununu und Glassdoor sind für Unternehmen also aus den gleichen Gründen wichtig wie Bewertungen für Onlineshops, Hotels und Restaurants wichtig sind. In diesem Fall beeinflussen sie die Employer Brand – das ist sowohl positiv als auch negativ möglich. Hat ein Unternehmen viele schlechte Bewertungen bei Glassdoor oder kununu, kann das ein Grund für Bewerber sein, den Job beim Unternehmen nicht anzunehmen. Dabei ist es jedoch kein Problem, wenn sich auch negative Bewertungen unter die positiven mischen. Wenige kritische Bewertungen, die zusätzlich professionell kommentiert wurden, sorgen meist sogar für mehr Authentizität und ein positiveres Gesamtbild. Denn Bewerber wissen, dass kaum ein Unternehmen für alle Mitarbeiter ein optimaler Arbeitgeber ohne Kritik sein kann.

Negative Bewertungen können sich unter Umständen aber nicht nur auf die Employer Brand des Arbeitgebers, sondern auch auf das gesamte Branding des Unternehmens auswirken. Ist ein Unternehmen als schlechter Arbeitgeber bekannt, bleiben nicht nur die Bewerber, sondern auch die Kunden weg. Genauso verhält es sich mit positiven Bewertungen. Ist ein Unternehmen als sehr beliebter Arbeitgeber bekannt, kann sich das auch positiv auf das Kaufverhalten der Kunden auswirken. Denn Mitarbeiter des Unternehmens erzählen von ihren positiven Erfahrungen bei der Arbeit und verbreiten und empfehlen so die Marke auch zum Kauf.

Aus diesen Gründen haben viele Unternehmen Angst oder zumindest ein mulmiges Gefühl, wenn es um das Thema Bewertungsportale geht. Gleichzeitig sind die Portale aber eine Chance – mit einem professionellen Auftreten sind sie ein Boost für das eigene Employer Branding. Es braucht „nur“ ein ansprechendes Profil, authentisches Auftreten und passende Antworten auf Bewertungen und Kritik von Kollegen und Bewerbern.

Aber auch intern sind Bewertungen über Bewertungsportale nützlich. Solche Portale sind eine Möglichkeit, anonymes Feedback der eigenen Belegschaft und dadurch Anreize für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erhalten. Methoden wie interne anonyme Bewertungssysteme funktionieren schließlich nach dem gleichen Prinzip – und viele Führungskräfte legen großen Wert darauf, ein Mal oder sogar mehrmals jährlich das Feedback des eigenen Teams einzuholen.

Tipps: Wie Sie eine schlechte Bewertung auf kununu und Glassdoor vermeiden können

Die Grundlage für fast alle Bewertungen über kununu oder Glassdoor ist das Arbeitsklima im Unternehmen. Entsprechend ist es unumgänglich, Mitarbeiter und Bewerber wertschätzend und auf Augenhöhe zu behandeln. Außerdem: Wer das Unternehmen wechselt oder entlassen wurde, sich aber dennoch immer fair behandelt gefühlt hat, wird auch nachträglich keine schlechte Bewertung hinterlassen. Kritik können Sie natürlich nie gänzlich vermeiden, ein gutes Arbeitsklima ist jedoch ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Auch negative Bewertungen haben eine meist berechtigte Grundlage. Auch wenn sich kein Arbeitgeber gerne mit eigenem Fehlverhalten auseinandersetzt, können Bewertungen zur internen Weiterentwicklung der Unternehmenskultur oder der Abläufe im Bewerbungsprozess beitragen. Gibt es beispielsweise Beschwerden über zu viele Überstunden, holen Sie vom betroffenen Team Feedback ein und prüfen Sie, ob sich daran etwas ändern lässt. Geben Sie positives Feedback ebenfalls an die entsprechenden Teams weiter. Das motiviert gerade Führungskräfte.

Sowohl bei kununu als auch bei Glassdoor ist es möglich, auf erhaltene Bewertungen zu antworten. Sie können und sollten sich für positive Bewertungen bedanken und Bewerbern sowie Mitarbeitern alles Gute für ihre weitere Zukunft wünschen. Auch und besonders auf Kritik sollten Sie reagieren. So zeigen Sie gegenwärtigen und potenziellen Kollegen, dass Sie das Feedback registrieren, damit umgehen können und Ihnen die Zufriedenheit und Meinung Ihrer Teams wichtig ist.

Pflegen Sie Ihr Arbeitgeberprofil auf den Bewertungsplattformen. Mit einem gut gepflegten Profil können Sie als Arbeitgeber herausstechen und bei potenziellen Bewerbern einen guten Eindruck hinterlassen. Nutzen Sie ansprechende Bilder, Videos und Texte und stellen Sie das Unternehmen authentisch vor. So können Sie aktiv etwas für Ihre Employer Brand tun.

Zugegeben – mit diesem Tipp vermeiden Sie keine negativen Bewertungen, sorgen aber in der Regel für mehr positive Bewertungen. Fordern Sie Ihre Teams dazu auf, Feedback über Bewertungsportale zu geben. Denn meist äußern sich Menschen eher ohne besonderen Anreiz mit einer Bewertung, wenn sie kritische Beiträge veröffentlichen möchten. Sprechen Sie aktuelle Mitarbeiter nach einem Mitarbeitergespräch oder nach dem Onboarding dazu auf, Feedback über kununu oder Glassdoor zu geben.

Eine noch bessere Lösung ist die Etablierung einer aktiven Feedbackkultur im Unternehmen selbst. Holen Sie in regelmäßigen Abständen anonymes Feedback Ihrer Teams ein und ermutigen Sie sie dazu, ehrlich und offen zu antworten. Nur so kann die Arbeitskultur sich langfristig und nachhaltig verbessern. Haben Mitarbeiter regelmäßig die Möglichkeit, Feedback zu geben, ist das für viele schon ein Punkt, der eine positive Bewertung über ein Portal begründet.

Was können Sie tun, wenn Sie eine schlechte Bewertung bei kununu oder Glassdoor erhalten haben?

Kritische Bewertungen über Glassdoor oder kununu lassen sich nicht gänzlich vermeiden. Viele Arbeitgeber haben Angst davor, was negatives Feedback mit der Employer Brand macht und dass es dafür sorgt, dass sich potenzielle neue Kollegen nicht mehr für das Unternehmen interessieren. Grundsätzlich sind kritische Bewertungen aber nicht immer negativ. Überwiegen die positiven Bewertungen klar gegenüber den negativen, ist der Effekt sogar ein positiver. Denn bei ausschließlich positiven Bewertungen werden viele Bewerber skeptisch, ob die Bewertungen echt sind. Dennoch kann man auf schlechte Bewertungen reagieren – auf die eine oder andere Weise.

Bewertungen kommentieren

Hat ein ehemaliger oder aktueller Mitarbeiter oder ein Bewerber negatives Feedback hinterlassen, sollten Sie das keinesfalls ignorieren. Es besteht immer noch die Möglichkeit, die negative Wirkung der Bewertung abzuschwächen. Reagieren Sie professionell auf das Feedback, hinterlassen Sie wiederum einen positiven Eindruck bei zukünftigen Bewerbern. Sie zeigen sich kritikfähig und bemüht um die Zufriedenheit der Mitarbeiter.

Bewertungen löschen lassen

Entspricht die Bewertung nicht den Regeln, beinhaltet Klarnamen, beleidigende oder falsche Aussagen, können Sie dagegen angehen. Bewertungen können bei den Portalen gemeldet werden und werden geprüft, bevor sie gelöscht werden. Es muss sichergestellt werden, dass die Bewertung tatsächlich echt ist und den Regeln entspricht. Im Extremfall können Sie auch einen Anwalt beauftragen, der gegen eine negative Bewertung vorgeht und sie löschen lassen kann.

Vorsicht vor dem Kauf positiver Bewertungen!

Immer häufiger gibt es Angebote von Dienstleistern, bei denen man positive Bewertungen bei kununu oder Glassdoor kaufen kann. Das Risiko bei solchen Handlungen ist aber hoch: kommt heraus, dass Fake-Bewertungen im Umlauf sind, verschlechtert sich die Reputation des Arbeitgebers rasant. Auch die Bewertungsportale versuchen, gegen Fake-Bewertungen anzugehen und lassen auffällige Bewertungen prüfen, indem sie Nachweise anfordern, dass der Mitarbeiter tatsächlich beim bewerteten Unternehmen beschäftigt ist oder war.

Die neue Macht der Bewerber

Durch Bewertungsportale wie kununu und Glassdoor erhalten Bewerber und auch Mitarbeiter eine gewisse Macht über Arbeitgeber. Und wie immer, wenn es um Macht geht, sollte sie mit Vorsicht genossen werden. Sicherlich gibt es nicht nur ehrliche Menschen, die ein Unternehmen bewerten, sondern auch solche, die einfach nur ihrem Ärger Luft machen möchten. Aus diesem Grund ist die Angst vieler Unternehmen vor schlechten Bewertungen bei kununu und Glassdoor verständlich. Dennoch sind Bewertungen aus Frust die klare Minderheit. Wer eine offene Feedbackkultur im Unternehmen lebt, gute Arbeitsbedingungen bietet und seine Mitarbeiter wertschätzt, hat in der Regel wenig zu befürchten.

Ganz im Gegenteil: Bewertungsportale können auch als Boost für die eigene Employer Brand funktionieren. Treten Sie als Arbeitgeber professionell und authentisch gegenüber Bewerbern und Mitarbeitern auf, erzielen Sie in den meisten Fällen eine positive Wirkung. Besonders der jungen Generation ist ein authentischer und moderner Arbeitgeber wichtig. Arbeitgeber, die Angst vor Bewertungsportalen haben, kommen nicht gut an. Wichtig ist aber: Bewertungen auf kununu und Glassdoor sind nicht alles. Auch eine schlechte Bewertung bricht Ihnen als Arbeitgeber nicht sofort das Genick. Wenige negative Bewertungen steigern Ihre Authentizität gegenüber Bewerbern. Achten Sie darauf, professionell und zeitnah auf Bewertungen zu reagieren. So sammeln Sie Pluspunkte bei Bewerbern und müssen sich nicht vor kununu oder Glassdoor fürchten.

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