Personalmarketing – Was ist das und wie funktioniert es?

Personalmarketing – Was ist das und wie funktioniert es?

Schon lange müssen Arbeitgeber sich Gedanken darum machen, wie sie sich nach außen präsentieren, um potenzielle Bewerber von sich zu überzeugen. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich immer mehr zu einem Bewerbermarkt – es gibt mehr offene Stellen als Bewerber. Dadurch finden Bewerber sich in einer sehr komfortablen Position wieder, in der sie sich ihren nächsten Arbeitgeber aussuchen können. Aber auch Mitarbeiter erhalten immer wieder die Möglichkeit, ihren Arbeitgeber zu wechseln – etwa durch Angebote von Headhuntern. Unternehmen müssen sich also überlegen, wie sie neue Kandidaten von sich überzeugen und gleichzeitig bestehende Mitarbeiter halten können. An dieser Stelle kommt das Personalmarketing ins Spiel. Was es damit auf sich hat, welche Ziele es verfolgt und wie auch Sie in das Thema einsteigen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis

Definition – Was ist Personalmarketing?

Personalmarketing verbindet – wie der Begriff unschwer erkennen lässt – die beiden Gebiete Personal und Marketing miteinander. Der Grundgedanke dahinter ist, Mitarbeiter und Bewerber weniger als Ressource, sondern mehr als Kunden zu sehen. Dementsprechend werden Maßnahmen im Recruiting oder auch in der Mitarbeiterbindung getroffen, um Bewerber zu überzeugen und Mitarbeiter zu halten. Dazu werden Ansätze und Methoden aus dem Marketing verwendet, die sich seit Jahren bewährt haben. Unterschieden wird zwischen internem und externem Personalmarketing – internes Personalmarketing soll die Mitarbeiterbindung stärken, während externes Personalmarketing die Arbeitgebermarke stärken und potenzielle Bewerber überzeugen soll. Entsprechend unterscheiden sich auch die Maßnahmen beider Ausrichtungen.

Welche Ziele verfolgt das Personalmarketing?

Das Hauptziel des Personalmarketings lässt sich als „Steigerung der Arbeitgeberattraktivität“ beschreiben – ob extern gegenüber potenziellen Bewerbern oder intern über den bestehenden Mitarbeitern. Das Thema Employer Branding spielt also eine große Rolle im Personalmarketing. Gleichzeitig gibt es aber auch konkretere und kleinere Ziele, die mit entsprechenden Maßnahmen verfolgt werden.

Interne Ziele

Beim internen Personalmarketing geht es darum, bereits bestehende Mitarbeiter langfristig an ihren Arbeitgeber zu binden. Unternehmer möchten so ihre Wechselbereitschaft verringern – denn durch Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn werden gefragte Berufsgruppen teilweise sogar mehrmals wöchentlich mit neuen Jobangeboten von Headhuntern kontaktiert. Verhindern kann diese Entwicklung kein Arbeitgeber. Wer zufrieden mit seinem aktuellen Arbeitgeber ist, erteilt diesen Anfragen jedoch schneller eine Absage. So kann die Fluktuation im Unternehmen geringer gehalten werden.

Diese Ziele verfolgt das interne Personalmarketing konkret:

  • Verringerung der Fluktuation
  • Aufbau eines Pools für zukünftige Führungskräfte
  • Steigerung der Mitarbeiterbindung

Externe Ziele

Im externen Personalmarketing besteht das übergeordnete Ziel, top qualifizierte Kandidaten von der Arbeitgebermarke zu überzeugen, sodass sie sich beim Unternehmen auf passende Stellen bewerben. Alternativ soll das Interesse so hoch sein, dass sie sich für zukünftige Jobs interessiert zeigen, indem sie sich im Jobnewsletter oder in ähnlichen Medien eintragen. Die Besetzung offener Jobs soll so langfristig erleichtert werden – denn nahezu jedes Unternehmen wird heute vom War for Talents beeinflusst und hat Probleme, alle offenen Stellen zu besetzen. Daraus resultiert oftmals, dass die Kosten für das Recruiting nach und nach steigen – Anzeigen müssen längerfristig geschaltet werden, Headhunter werden beauftragt und es gibt teilweise Umsatzausfälle durch die unbesetzte Stelle.

Diese Ziele verfolgt das externe Personalmarketing konkret:

  • Reichweitensteigerung der Employer Brand
  • Verbesserung des Arbeitgeberimage
  • Verbesserung der Qualität der Bewerbungen
  • Kostensenkung im Recruiting

Mit welchen Personalmarketing können Unternehmen ihrem Ziel näherkommen?

Je nachdem, ob es um internes oder externes Personalmarketing geht, unterscheiden sich auch die Maßnahmen. Da das Thema immer größeren Anklang in der Personalwelt findet, wurden inzwischen auch entsprechend umfangreiche Maßnahmen entwickelt. Einige Möglichkeiten möchten wir vorstellen.

Maßnahmen für internes Personalmarketing

Um Mitarbeiter langfristig an ihren Arbeitgeber binden zu können, sind entsprechende Anreize nötig. Bietet der Arbeitgeber aus Mitarbeitersicht zu wenige Vorteile, steigt die Wechselbereitschaft schnell an. Wer hingegen zufrieden mit seinem aktuellen Arbeitgeber ist, ist eher geneigt, Anfragen von Headuntern und Co. eine Absage zu erteilen. Mit diesen Maßnahmen können Sie Ihre Mitarbeiter an sich binden:

Spätestens, seit die Generation Y in den Arbeitsmarkt eingestiegen ist, ist auch vielen Arbeitgebern klar geworden, dass ihre Mitarbeiter nicht einfach nur nach einem Job suchen – vielmehr suchen sie auch nach einer Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen. Um Mitarbeiter langfristig halten zu können, sollten sie Optionen für diese Selbstverwirklichung erhalten. Durch den Arbeitgeber finanzierte Fort- und Weiterbildungen sorgen nicht nur für motiviertere Mitarbeiter, sondern auch für Vorteile auf Arbeitgeberseite – jede Fortbildung bringt mehr Wissen in die Firma.

Die Akzeptanz für die klassische 40-Stunden-Woche mit Pflicht zur Präsenz im Büro sinkt unter Arbeitnehmern immer weiter – die Pandemie beschleunigt diese Entwicklung aktuell rasant. Gleitzeitmodelle setzen sich schon seit mehreren Jahren immer deutlicher durch, mittlerweile gehört auch das Angebot von der Arbeit im Home-Office in vielen Branchen zum guten Ton. Arbeitnehmer erwarten mehr Flexibilität von ihrem Arbeitgeber. Starre Strukturen, bei denen für den Termin beim Zahnarzt ein ganzer Urlaubstag nötig ist, tragen nicht zur Mitarbeiterbindung bei.

Wer nicht im Home-Office arbeiten kann oder möchte, sollte von einer positiven Arbeitsatmosphäre profitieren. Dabei geht es nicht nur um das generelle Klima innerhalb der Teams, sondern auch um ganz simple Punkte wie die Ausstattung der Büros. Ergonomische Schreibtische und Stühle, moderne Geräte und funktionierende Technik sorgen für eine höhere Zufriedenheit unter den Mitarbeitern. Auch kleinere Benefits wie der Zugang zu frischen Getränken, Kaffee oder Obst sind bei vielen Arbeitgebern noch nicht zum Standard geworden.

Während der Ehemann das Geld verdient, bleibt die Ehefrau zu Hause und kümmert sich um Kinder und Haushalt. Diese Lebensweise ist schon lange nicht mehr der gängige Standard – entsprechend haben sich auch die Anforderungen an Arbeitgeber geändert. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nimmt einen immer höheren Stellenwert ein – umso wichtiger werden zum Beispiel Betreuungsangebote für Kinder und eine allgemein hohe Flexibilität des Arbeitgebers.

Neben allen anderen Benefits für Arbeitnehmer spielen natürlich auch finanzielle Anreize eine Rolle, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern. Ob es dabei um leistungsbezogene Bonussysteme, eine betriebliche Altersvorsorge oder Zuschüsse geht – nur, wer sich auch finanziell wertgeschätzt fühlt, bleibt seinem aktuellen Arbeitgeber treu. Dabei muss es natürlich nicht immer die klassische Gehaltserhöhung sein. Eine beliebte Option ist zum Beispiel auch die Möglichkeit zur privaten Nutzung des Firmenwagens.

Damit Mitarbeiter sich bei ihrem Arbeitgeber langfristig wohlfühlen, müssen sie sich auch im Team wohlfühlen. Schließlich verbringt man einen großen Teil seines Tages gemeinsam mit seinem Team. Umso wichtiger ist es, das eigene Team, aber auch Kollegen aus anderen Abteilungen nach und nach kennenzulernen. Regelmäßige Mitarbeiterevents wie Weihnachtsfeiern, Sommerfeste oder gemeinsame Aktivitäten tragen zum Teambuilding bei und sorgen dafür, dass Mitarbeiter sich untereinander besser kennen und verstehen lernen. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Zufriedenheit aus, sondern oft auch auf die Qualität der Zusammenarbeit.

Schon das Onboarding legt den Grundstein für die zukünftige Beziehung zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter. Der erste Arbeitstag oder die erste Woche eines Mitarbeiters ist oft entscheidend für seinen Erfolg, seine Motivation und seine Loyalität zum Arbeitgeber. Wer gut eingearbeitet und integriert wird, ist deutlich erfolgreicher und positiver gegenüber seinem Arbeitgeber als jemand, der am ersten Tag „ins kalte Wasser geworfen“ wird.

Maßnahmen für externes Personalmarketing

Das externe Personalmarketing verfolgt das Ziel, die Arbeitgebermarke bekannter zu machen und mehr potenzielle Bewerber vom Arbeitgeber zu überzeugen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden sowohl Maßnahmen aus dem Marketing als auch aus dem Recruiting eingesetzt. Markenaufbau und aktives Beziehungsmanagement mit interessanten Kandidaten sind hier die Devise. Einige Optionen für externes Personalmarketing stellen wir hier vor.

Die Karrierewebsite eines jeden Unternehmens ist das Aushängeschild für die Arbeitgebermarke. Hier können Arbeitgeber selbst beeinflussen, wie sie sich nach außen präsentieren möchten und wie sie welche Informationen an potenzielle Bewerber herantragen. Je authentischer und informativer die Seite für Kandidaten ist, desto wahrscheinlicher ist eine Bewerbung oder eine Eintragung in den Talent-Pool.

Eine mittlerweile gängige und beliebte Methode zur Personalsuche ist das Active Sourcing. Hier gehen Unternehmen aktiv auf interessante Kandidaten zu und machen sie auf aktuell offene Jobs aufmerksam. Finden lassen sich potenzielle Kandidaten vorrangig über Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn. Arbeitnehmer, die sich hier anmelden, sind mit der Intention Mitglied der Plattform, berufliche Kontakte zu knüpfen und im Fall der Fälle so einen neuen Job zu finden.

Die sozialen Medien sind nicht nur im Marketing, sondern auch im Recruiting zum wichtigen Bestandteil geworden. Um die (Arbeitgeber-)Marke bekannt zu machen, können zum Beispiel Anzeigen bei Instagram oder Facebook geschaltet werden, die nur der entsprechenden Zielgruppe ausgespielt werden. Wichtig ist, die Inhalte auch an die eigene Zielgruppe anzupassen, indem die richtige Ansprache und die richtigen Medien verwendet werden. Wer schließlich über Werbeanzeigen auf eine Stellenanzeige aufmerksam geworden ist, sollte in einen möglichst unkomplizierten Bewerbungsprozess eingeführt werden.

Visuelle Elemente wie Bilder oder Videos können von unserem Gehirn besser aufgenommen und verarbeitet werden als reine Textelemente. Nicht umsonst gehören Instagram und TikTok zu den erfolgreichsten Social Media Plattformen der letzten Jahre und nicht umsonst bevorzugt Facebook visuelle Elemente in seinem Algorithmus. Auch im Personalmarketing sollten Unternehmen sich dieses Wissen zunutze machen – etwa, indem sie Recruiting Videos für den Aufbau ihrer Employer Brand einsetzen.

Stellenanzeigen gehören nach wie vor zu jeder Recruiting-Strategie. Sie geben einen genauen Überblick über den Job, das Unternehmen, die Kultur und die Anforderungen an den Bewerber. Der Erfolg einer Stellenanzeige ist jedoch nicht nur von ihrer Gestaltung abhängig, sondern auch von ihrer Streuung. Für viele Branchen gibt es mittlerweile spezialisierte Stellenportale. Je nach Job sind auch lokale Anzeigenportale erfolgversprechend. Wer seine Stellenanzeige breit streuen möchte, sollte sich mit dem Thema Multiposting auseinandersetzen. So kann die eigene Stellenanzeige gleichzeitig auf mehreren passenden Portalen veröffentlicht werden.

Ein weiterer interessanter Bereich für das Personalmarketing ist der Bereich der Hochschulen. Hier können Unternehmen werben und mit Studierenden in Kontakt treten, die nach ersten Kontakten in der Arbeitswelt suchen. Zum Beispiel können daraus Zusammenarbeiten für ein Praktikum, eine Werkstudentenstelle oder auch als Vorbereitung für eine zukünftige Festanstellung entstehen. Optionen zur Kontaktaufnahme sind hier zum Beispiel Infostände auf dem Campus, Informationstage auch offizielle Recruitingveranstaltungen, die an vielen Hochschulen angeboten werden. 

Grundsätzlich eignen sich zahlreiche Veranstaltungen für das Recruiting neuer Mitarbeiter oder einfach für die Präsentation der eigenen Employer Brand. Es gibt zahlreiche Messen und Veranstaltungen, die auf das Thema Recruiting spezialisiert sind. Aber auch auf Fachmessen können Unternehmen sowohl mit potenziellen Kunden als auch mit potenziellen Bewerbern in Kontakt treten. Auch digitale Veranstaltungen eignen sich dafür, den Kontakt zu Interessenten aufzubauen.

Wie starte ich mit dem Personalmarketing?

Das Personalmarketing ist ein vielseitiges Aufgabenfeld. Viele Arbeitgeber sehen sich im ersten Moment vor einer großen Hürde und wissen nicht so recht, wie sie mit dem Thema beginnen sollen. Verständlich – wenn man bedenkt, wie viele Möglichkeiten und Maßnahmen es gibt, um Mitarbeiter zu binden und neue Bewerber anzuziehen. Dennoch ist es sinnvoll und vor allem wichtig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Der War for Talents macht schließlich vor keiner Branche Halt. Wichtig ist allerdings auch die Professionalität der Personalmarketing-Maßnahmen. Falsch durchgeführt können sich Kampagnen im schlimmsten Fall negativ auf die Employer Brand auswirken. Viele Unternehmen setzen daher auf die Zusammenarbeit mit einer Personalmarketing-Agentur. So entsteht der Vorteil, sich nicht in alle Themen umfassend selbst einarbeiten zu müssen, gleichzeitig aber eine gewisse Sicherheit für den Erfolg der Maßnahmen zu haben.

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