Recrutainment und Gamification – Wie Sie spielerisch neue Mitarbeiter gewinnen können

Recrutainment und Gamification – Wie Sie spielerisch neue Mitarbeiter gewinnen können

Spielerisch leicht neue Mitarbeiter finden – das ist für die meisten Unternehmen heute kaum noch möglich. Fachkräftemangel, demografischer Wandel und War for Talents sorgen in immer mehr Branchen für ernsthafte Probleme im Recruiting. Dass Begriffe wie Recrutainment und Gamification im Recruiting erst einmal auf Verwirrung stoßen, ist naheliegend. Was soll am Recruiting auf dem aktuellen Arbeitsmarkt schon unterhaltend sein oder wie ein Spiel? Recrutainment soll sowohl für Bewerber als auch für Arbeitgeber wieder mehr spielerische Leichtigkeit in den Besetzungsprozess bringen. Wie und warum das funktioniert, erfahren Sie in diesem Beitrag aus unserem Blog.

Inhaltsverzeichnis

Besetzungsprobleme spielerisch lösen – was bedeutet Recrutainment?

Recrutainment bringt die beiden Begriffe Recruiting und Entertainment miteinander in Verbindung. Aber was hat Recruiting mit Entertainment zu tun? Durch Recrutainment sollen Personalprobleme mit spielerischen Ansätzen gelöst werden. Besonders interessant ist dieses Konzept, um die jüngeren Generationen zu erreichen, die gerade in den Arbeitsmarkt einsteigen oder wenige Jahre im Beruf sind – die Generation Y und Z. Sowohl Generation Y als auch die Nachfolgergeneration Z ist mit der digitalen Welt aufgewachsen. Social Media, Onlinebanking und Onlineshopping gehören ganz selbstverständlich zu ihrem Leben dazu. Entsprechend aufgeschlossen sind sie auch für digitale Elemente im Personalmarketing.

Wie können Unternehmen Recrutainment einsetzen? Einige Praxisbeispiele

Recrutainment kann gleich in mehreren Bereichen der Personalbeschaffung eingesetzt werden. Bekannt sind Ihnen vielleicht Beispiele wie ein Programmiercode, den man lesen können muss, um überhaupt die Möglichkeit zur Bewerbung zu erhalten. In der IT werden diese Ansätze schon seit längerem genutzt, da besonders in dieser Branche starker Personalmangel herrscht. Der Gedanke dahinter ist, dass Menschen, die sich ohnehin für dieses Thema interessieren, auf einer Spaßebene erreicht werden können. Zahlreiche Programmierer werden auf ein Plakat oder eine Anzeige mit einem Code einen zweiten Blick werfen, auf eine klassische Stellenanzeige vielleicht eher weniger. Aber nicht nur zum Generieren von Aufmerksamkeit eignet sich Recrutainment.

Unternehmenspräsentation

Viele Bewerber verlieren das Interesse, wenn sie sich nur anhand langer Texte über ihren nächsten potenziellen Arbeitgeber informieren können. Vielmehr sind hier visuelle Elemente gefragt – schon seit längerer Zeit sind Recruiting Videos auf dem Vormarsch. Gleichzeitig kann aber auch an dieser Stelle das Thema Recrutainment spannend werden. Entführen Sie die Interessenten zum Beispiel auf einen virtuellen Rundgang durch Ihr Unternehmen, in dem an jeder Station die wichtigsten Punkte etwa zur Unternehmenskultur oder zu den Hierarchien im Unternehmen erklärt werden. Diese Option lässt sich auch optimal zur beruflichen Orientierung vor der Ausbildung einsetzen, indem jeder virtuelle Mitarbeiter die wichtigsten Fakten zu seinem Job erklärt.

Vorauswahl im Bewerbungsprozess

Eine erste Vorauswahl der Bewerber kann durch unser eben genanntes Beispiel mit der codierten Stellenanzeige getroffen werden. Solche Methoden der Vorauswahl sind besonders in Bereichen interessant, in denen konkretes Fachwissen erforderlich ist. Eingesetzt werden können sie bereits in der Stellenanzeige selbst. So kann beispielsweise ein Grafikdesigner dazu aufgefordert werden, die absichtlich schlecht gestaltete Stellenanzeige ansprechend aufzubereiten und diese als Bewerbung einzureichen.

Assessment Center

Auch die weitere Personalauswahl mittels Assessment Centern kann mit Elementen aus dem Recrutainment interessanter gestaltet werden. Statt klassischer Elemente wie Gruppendiskussionen oder Case Studies können an dieser Stelle spielerische Elemente wie Escape Rooms zum Einsatz kommen. Die Bewerber müssen hier bestimmte Aufgaben lösen, um aus dem Raum zu entkommen. Diese Aufgaben können auf den entsprechenden Job angepasst werden, sodass Recruiter nicht nur Informationen zur Teamarbeit, sondern auch zu den fachlichen Qualifikationen sammeln können.

Welche Vorteile bringt das spielerische Recruiting mit sich?

Recrutainment ist zwar noch ein eher unbekanntes Element im Recruiting – dennoch ist ein klarer Trend zu erkennen, dass immer mehr Unternehmen Interesse an spielerischen Elementen zeigen. Schließlich gibt es gleich mehrere Vorteile, von denen sie profitieren können:

Einschätzung der Kandidaten
Wer bereits in seinen Stellenanzeigen Elemente aus dem Recrutainment verwendet, kann in einem sehr frühen Stadium die Qualifikation der Bewerber überprüfen – und das nicht nur auf dem Papier. Arbeitgeber können sich so sicherer sein, dass die Bewerber tatsächlich über die angegebenen Qualifikationen verfügen. Bewerber profitieren insofern, dass sie direkt mit ihrer Leistung überzeugen können.

Innovative Präsentation
Recrutainment ist noch nicht zum Alltag in der Personalwelt geworden. Unternehmen können also gegenüber der Konkurrenz klar herausstechen, indem sie spielerische Elemente verwenden, die den Bewerbern Spaß machen.

Längere Interaktionszeit
Immer wieder kommt es vor, dass Bewerber bei ihrem Bewerbungsgespräch kaum über das Unternehmen informiert sind. Das kann daran liegen, dass sie bei der Vielzahl an Bewerbungen, die sie versendet haben, schlicht das Interesse daran verloren haben, immer wieder die Infos zu potenziellen Arbeitgebern zu lesen. Wird ihnen die Arbeitgebermarke spielerisch präsentiert, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich länger damit beschäftigen.

Employer Branding
Die Arbeitgebermarke ist einer der wichtigsten Punkte im heutigen Recruiting. Wer als Arbeitgeber ein schlechtes Image hat, hat schnell Probleme damit, geeignete Bewerber zu finden. Wer hingegen durch positive Aktionen wie ein Escape Game im Bewerbungsprozess auffällt, macht sich interessant.

Kann es auch Nachteile durch Recrutainment geben?

Recrutainment birgt – wie jede Innovation im Recruiting – einige Risiken. Arbeitgeber können in gewisse Fettnäpfchen treten und im schlimmsten Fall ihre Employer Brand verschlechtern. Deshalb gilt es, Recruiting Maßnahmen professionell zu planen und gut zu durchdenken. Je nachdem, wie die Gamification des Prozesses aussieht, wird eine Bewerbung von Interessenten weniger ernst genommen, sondern tatsächlich als Spiel angesehen. Deshalb sollten Recrutainment Maßnahmen immer nur in Maßen eingesetzt werden und die klassischen Prozesse in der Personalauswahl nicht gänzlich ablösen. Gleichzeitig sollte sich jedes Unternehmen der Tatsache bewusst sein, dass jede Aktion – besonders, wenn sie online durchgeführt wird – viral gehen kann, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Allerdings: Was wäre das Leben schon ohne Risiko?

Fazit: Auflockerung der Prozesse für Bewerber und Unternehmen durch Recrutainment

Recrutainment soll die teilweise festgefahrenen Prozesse im Recruiting auflockern. Der Spaß steht hier im Vordergrund und nimmt in einem gesunden Maß die Ernsthaftigkeit aus der Sache. Schließlich geht es im Recruiting schon lange nicht mehr um die Erfüllung starrer Anforderungen. Vielmehr ist Recruiting zum Dating auf beruflicher Ebene geworden: Der Bewerbungsprozess ist dazu da, dass Arbeitgeber und Kandidat sich kennen lernen und im Anschluss genügend Informationen übereinander gesammelt haben, um eine Entscheidung zu treffen – passen wir zueinander? Es spricht nichts dagegen, diese Antwort auf spielerische Art zu erarbeiten, die beiden Seiten Spaß macht.

Jetzt Bewerber gewinnen!

Mit uns können Sie sich auf einen höheren Rücklauf an Bewerbungen freuen.
Bei einer kostenfreien Erstberatung geben wir Ihnen gerne eine realistische Einschätzung für Ihre Stellenanzeige. Sie können sich über besten Service freuen, damit Sie Ihren Wunschkandidaten finden.

Ich freue mich auf unser Kennenlernen!

Ihr Ralph Adrian
Experte für Online-Stellenanzeigen bei Personalturm

Kostenfreie Erstberatung vereinbaren
Ralph Adrian – Experte für Online-Stellenanzeigen bei Personalturm